Das mir zur Rezension vorliegende Sachbuch Das Drama der Hochbegabten von Jürgen vom Scheidt beschäftigt sich mit Höhen und Tiefen der Hochbegabung. Das Buch ist unter der ISBN 3 466 30635 3 im Kösel-Verlag erschienen.
In dem Buch über die Hochbegabung und ihre unterschiedlichen Ausprägungsformen beschreibt der Autor extreme Zustände von Genie und Leistungsverweigerung. Bei seinen Beschreibungen und Ausführungen bedient er sich dem Symbol des Labyrinths und misst ihm Bedeutung bei als Sinnbild für Hochbegabung. Ebenso nimmt er Bezug auf griechische Mythengestalten, die Symbolkraft besitzen und die er in Verbindung bringt mit verschiedenen Aspekten der Hochbegabung. Anders als in vielen thematisch ähnlichen Büchern, geht der Autor weniger auf Wunderkinder und Jugendliche ein, sondern befasst sich hauptsächlich mit der Hochbegabung im Erwachsenenalter.
Die Merkmale der Hochbegabung werden vom Autor in vielfältiger Weise beleuchtet und von verschiedenen Seiten in Augenschein genommen. Er benennt Merkmale, die typisch für eine Hochbegabung sind, und stellt diese in Form eines Selbsttestes in seinem Buch zur Verfügung. Außerdem setzt sich der Autor mit unterschiedlichen Verlaufsformen von Hochbegabung auseinander. Vernetztes Denken und Kreativität finden Beachtung. Hochbegabte mit positiver Entwicklung werden dabei beschrieben, die ihre Begabung in Form von Erfindungen oder anderer beeindruckender Leistungen umsetzen konnten. Der Buchautor beschreibt aber auch die sogenannten Underachiever und stellt den eher negativ belegten Typus des verrückten Wissenschaftlers anhand von Beispielen vor. Der Weg eines Hochbegabten wird dabei mit einer sogenannten Heldenreise verglichen, so wie sie in der Antike vorgekommen sein mag.
Der Leser erhält einen interessanten Überblick über das Thema der Hochbegabung. Auch Normalbegabte bekommen einen guten Einblick darüber, was beim vernetzten Denken und kreativen Prozessen vor sich geht.